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Dithmarschen

Der Trischendamm bei Friedrichskoog

Dithmarschen ist eine Region und ein Kreis in Schleswig-Holstein zwischen Nordsee, Eider, Elbe und Nord-Ostsee-Kanal. Die Grenzen bestehen seit dem Mittelalter. Dithmarschen wird traditionell als eine (ehemalige) freie Bauernrepublik bezeichnet. Dies stimmt insofern nicht, als Dithmarschen nie lehensunabhängig (das heißt formal frei) war. Weil aber einige Lehnsherren, wie beispielsweise die Bremer Erzbischöfe, ihre Lehnshoheit nicht straff ausübten, konnte sich eine Art Selbstverwaltung herausbilden (siehe Achtundvierziger). Die Landschaft Dithmarschen gehört daher zusammen mit den Landschaften Eiderstedt und Fehmarn zu den Bereichen in Schleswig-Holstein, in denen sich keine adligen Gutsherrschaften entwickelten. Der selbstbewusste Stolz der traditionsbewussten Dithmarscher, sich als Landadlige zu fühlen, obwohl nicht von einem Stammesfürsten privilegiert, kommt in der bereits im 16. Jahrhundert geprägten Zuschreibung zum Ausdruck: „Ditmarsen, dat schölen Buren sin? Et mögen wol wesen Herren!“[1]

Im Zuge der Verwaltungsreform 1970 wurden die Kreise Norderdithmarschen und Süderdithmarschen zum Kreis Dithmarschen zusammengelegt und Heide zur Kreisstadt bestimmt. Damit wurde die seit 1559 fast ununterbrochen bestehende Zersplitterung der ehemaligen Landschaft in zunächst drei, dann jahrhundertelang zwei Teile wieder beseitigt.

Wichtige Orte neben Heide sind die ehemalige Hauptstadt Meldorf mit ihrer als Meldorfer Dom bezeichneten Pfarrkirche, außerdem Brunsbüttel, Burg, Marne, Wesselburen und die bekannten Ferienorte Büsum und Friedrichskoog.

Von der das Land westlich begrenzenden Nordseeküste ausgehend besteht Dithmarschen aus Marschland, im Landesinnern aus Geest-Gebieten. Die Grenze zu Holstein im engeren Sinn bzw. heute zum Kreis Steinburg bildete die Holstenau, die heute vom Nord-Ostsee-Kanal durchschnitten ist.

  1. Jan Herchenröder: Urlaub an der See. In: Bertelsmann Reisebücher-Redaktion im Bertelsmann Lesering (Hrsg.): Bertelsmann Reiseführer. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1964, S. 72.

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