Our website is made possible by displaying online advertisements to our visitors.
Please consider supporting us by disabling your ad blocker.

Responsive image


Emilia Galotti

Daten
Titel: Emilia Galotti
Gattung: bürgerliches Trauerspiel
Originalsprache: Deutsch
Autor: Gotthold Ephraim Lessing
Literarische Vorlage: Livius: Legende um die Römerin Verginia
Erscheinungsjahr: 1772
Uraufführung: 13. März 1772
Ort der Uraufführung: Herzogliches Opernhaus in Braunschweig
Personen
  • Emilia Galotti
  • Odoardo und Claudia Galotti, Eltern der Emilia
  • Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla
  • Marinelli, Kammerherr des Prinzen
  • Camillo Rota, einer von des Prinzen Räten
  • Conti, Maler
  • Graf Appiani
  • Gräfin Orsina
  • Angelo und einige Bedienstete
Figurenübersicht
Achte und letzte Szene im fünften Akt von Emilia Galotti.

Emilia Galotti ist ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Es wurde am 13. März 1772 im Herzoglichen Opernhaus in Braunschweig von Karl Theophil Döbbelin anlässlich des Geburtstages der Herzogin Philippine Charlotte uraufgeführt. Lessing war bei der Uraufführung nicht anwesend und besuchte auch später keine der Wiederholungen.[1] Er verarbeitete in seiner Tragödie den Stoff der Legende um die Römerin Verginia, den er an zentralen Stellen allerdings entscheidend veränderte.

Emilia Galotti ist ein Drama der Aufklärung, das dem damals vorherrschenden französischen Vorbild widerspricht und sich auch von der durch Johann Christoph Gottsched formulierten Regelpoetik absetzt.[2] Obwohl die Liebe ein zentrales Thema dieser Tragödie ist und Lessing selbst den Stoff in seiner Bearbeitung vom „Staatsinteresse“ reinigen wollte, gilt Emilia Galotti auch als politisches Stück. Der willkürliche Herrschaftsstil des Adels steht der neuen aufgeklärten Moral des Bürgertums gegenüber.[3] Alte feudale Vorstellungen von Liebe und Ehe treffen auf das neue bürgerliche Liebesverständnis der Empfindsamkeit. Diese konfliktgeladene Kombination machte das Stück einst so brisant.

  1. Rolf Hagen: Gotthold Ephraim Lessing in Braunschweig. In: Gerd Spies (Hrsg.): Festschrift zur Ausstellung: Brunswiek 1031, Braunschweig 1981. Die Stadt Heinrich des Löwen von den Anfängen bis zu Gegenwart, Waisenhaus-Druckerei, Braunschweig 1981, S. 636.
  2. Karl Eibl: Bürgerliches Trauerspiel. In: Hans-Friedrich Wessels (Hrsg.): Aufklärung. Königstein/Ts. 1984, S. 66–87, hier S. 67.
  3. Oft wird die Familie Galotti fälschlich als bürgerlich bezeichnet, obwohl sie im niederen Adel angesiedelt ist. Tatsächlich sind im so genannten bürgerlichen Trauerspiel des 18. Jahrhunderts typischerweise nicht die Personen, sondern die Probleme bürgerlicher Natur.

Previous Page Next Page