Esther Louise McVey (geboren am 24. Oktober 1967 in Liverpool) ist eine Politikerin der britischen Conservative Party, die seit 2017 Mitglied des Parlaments ist und den Wahlkreis Tatton im Unterhaus (House of Commons) vertritt. Sie war von 2019 bis 2020 Staatsministerin für Wohnen, Kommunen und lokale Selbstverwaltung, 2018 Staatsministerin für Arbeit und Pensionen und von 2014 bis 2015 Staatsministerin für Arbeit.
McVey wurde in Liverpool geboren. Sie verbrachte ihre ersten beiden Lebensjahre bei einer Pflegefamilie, danach lebte sie bei ihrer biologischen Familie. Sie besuchte die Privatschule The Belvedere School in Liverpool und studierte danach an der Queen Mary University of London und an der City, University of London. Nachdem sie im Bauunternehmen ihrer Familie gearbeitet hatte, wurde sie Fernsehmoderatorin und co-moderierte mit Eamonn Holmes die Sendung GMTV.
McVey wurde bei der britischen Unterhauswahl 2010 erstmals als Abgeordneter für den Wahlkreis Wirral West in das Unterhaus gewählt. Im Kabinett Cameron I, einer Regierungskoalition unter Führung von David Cameron und Nick Clegg, war sie von 2012 bis 2013 Parlamentarische Unter-Staatssekretärin für Menschen mit Behinderung und anschließend von 2013 bis 2015 Staatsministerin für Arbeit. 2014 wurde sie zum Mitglied des Privy Council berufen und wurde nach der Regierungsumbildung im selben Jahr Kabinettsmitglied. Bei der britischen Unterhauswahl 2015 verlor sie ihren Sitz und war 18 Monate als Vorsitzende der British Transport Police Authority tätig. Bei der britischen Unterhauswahl 2017 wurde sie als Nachfolgerin des früheren Schatzkanzlers George Osborne wieder als Abgeordnete für den Wahlkreis Tatton ins Parlament gewählt.
Von 2017 bis 2018 war McVey im Kabinett May II Deputy Chief Whip und wurde im Januar 2018 zur Ministerin für Arbeit und Pensionen berufen. Im Juli informierte sie das Unterhaus falsch über das neue Sozialleistungssystem Universal Credit: Sie behauptete, ein Bericht des britischen Rechnungshofs hätte gezeigt, dass das System schneller eingeführt werden sollte, während der Bericht in Wirklichkeit zu dem Schluss kam, dass die Einführung unterbrochen werden sollte. Es kam zu Rücktrittsforderungen und McVey entschuldigte sich beim Unterhaus. Im November 2018 trat Esther McVey aus Protest gegen die Brexit-Verhandlungen und Theresa Mays Vertragsentwurf für das Brexit-Abkommen mit der EU zurück. Sie kandidierte 2019 bei der Wahl des neuen Parteichefs der Conservative Party, schied aber schon in der ersten Wahlrunde aus, in der sie mit neun Stimmen das schlechteste Ergebnis aller Kandidaten erzielte. Nach dieser Wahl war sie im Kabinett Boris Johnson I bis zur ersten Kabinettsumbildung Staatsministerin für Wohnen, Kommunen und lokale Selbstverwaltung.