Ein Faserlaser ist eine spezielle Form des Festkörperlasers. Der dotierte Kern einer Glasfaser bildet bei einem Faserlaser das aktive Medium. Es handelt sich also um einen Glaslaser mit Lichtwellenleiter-Eigenschaften. Die Laserstrahlung, welche durch die laseraktive Faser geleitet wird, erfährt aufgrund der großen Länge eine sehr hohe Verstärkung.
Faserlaser werden im Allgemeinen optisch gepumpt, indem parallel zum Faserkern in dessen Mantel oder in diesen selbst Strahlung von Diodenlasern eingekoppelt wird. Doppelmantelfasern (engl. double clad fibers) erlauben höhere Leistungen; aus dem dicken Mantel gelangt die Pumpstrahlung verteilt in den aktiven Faserkern.
Das häufigste Dotierungselement für den laseraktiven Faserkern ist Erbium (Medizin, Nachrichtentechnik), gefolgt von Ytterbium und Neodym für Hochleistungsanwendungen. Aus Kostengründen enthält meist nur der Mittelteil der Glasfaser eine Dotierung.
Faserlaser verfügen über einzigartige Eigenschaften, so z. B. elektrisch-optische Wirkungsgrade bis über 30 %, herausragende Strahlqualität (mit M² < 1,1 beim Singlemode-Faserlaseraufbau, M² < 1,2 bei Doppelmantelfasern), hohe Lebensdauer (> 20.000 h) und einen kompakten, wartungsfreien und unempfindlichen Aufbau. Der Pulsbetrieb reicht bis in den fs-Bereich und kann eine hohe Spitzenintensität erreichen.[1]