Als Faulheit (abmildernd auch Trägheit genannt) wird der Mangel an erwartbarer Aktivität bei einem Menschen bezeichnet. Der Begriff wird zur Beschreibung und Bewertung von Anstrengungsvermeidern genutzt (genauer: von Menschen, welche aus der Sicht des Sprechers bzw. Schreibers ihrer gesellschaftlich auferlegten Arbeit nicht bzw. nicht mit hinreichendem Fleiß nachgehen).
Die abwertende, oft als beleidigend empfundene Eigenschaftszuschreibung von Anstrengungsvermeidern als „faul“[1] basiert auf der Beobachtung, dass es den so Charakterisierten offenbar an Motivation mangelt. Mangelnd motiviert kann jemand sein, der unter einem allgemeinen Mangel an Energie leidet (z. B. in Form eines Burnout-Syndroms), der eine Tätigkeit nicht für sinnvoll hält, der von ihr zu wenige Erfolgserlebnisse erwartet oder der zu wenige Erfolge in der Vergangenheit mit dieser Tätigkeit gehabt hat.
Nach Stephan A. Jansen ist „Faulheit […] vermutlich weniger eine Kategorie der wissenschaftlichen Definition als eine der praktischen protestantischen Ethik, des Volksmundes und der Ratgeberliteratur. Und ein Zuschreibungsbegriff von Fleißigen.“[2]