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Formenlehre (Musik)

Die musikalische Formenlehre ist ein Teilgebiet der Musiktheorie und beschäftigt sich mit der Geschichte und Eigenart von zumeist abendländischen musikalischen Formen. Innerhalb der Epochen erfahren musikalische Formen oft zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen, daher kann eine große Anzahl musikalischer Formen (z. B. die Motette) von der Musikwissenschaft nur epochenübergreifend sinnvoll beleuchtet werden.

Neben den musikalischen Gattungen untersucht die Formenlehre die Grundprinzipien musikalischen Formens. Dies umfasst die Darstellung der Elemente musikalischer Gestalten (dies können z. B. Motive sein) und der Techniken ihrer Verarbeitung sowie Kombination zu größeren Sinneinheiten (wie Phrase, Thema, Soggetto). Untersucht wird die Herausbildung von Syntaxmodellen (z. B. Periode, Fortspinnungstypus) und allgemein die möglichen Formen der Gruppierung von Sinneinheiten (Wiederholung, Varianten- und Kontrastbildung, Entwicklung, Reihung oder Beziehungslosigkeit). Dies geschieht in Darstellungen, die historisch differenzieren und wiederum die Bedingungen der verschiedenen Formen und Gattungen reflektieren.

Damit berührt sich die Formenlehre mit der Kompositionslehre und stellt zugleich Grundbegriffe und Kriterien für die Analyse musikalischer Werke bereit.[1]

Die wissenschaftliche Formenlehre des Abendlandes basiert auf Dokumenten, die entweder beschreibend oder selbst Notenschriften sind.

  1. Clemens Kühn: Formenlehre der Musik. 5. Auflage. Bärenreiter, Kassel 1998, ISBN 3-7618-1392-9.

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