Future Vertical Lift (FVL) ist ein Programm zur Entwicklung einer Familie von Militärhubschraubern für die Streitkräfte der Vereinigten Staaten.[1] Es sollen vier verschiedene Flugzeuggrößen entwickelt werden, die auf einer gemeinsamen Palette, auf Hardware sowie Sensoren, Avionik und Triebwerken, aufbauen.[2]
Nach über zehn Jahren an Kampfeinsätzen im Rahmen der Operation Iraqi Freedom und der Operation Enduring Freedom stellte das US-Verteidigungsministerium fest, dass die Hubschrauberflotte der US-Armee veraltet ist. Durch Kampfhandlungen flogen die Hubschrauber fünfmal häufiger als in Friedenszeiten. Die Hersteller überholten und rüsteten während der Zeit bestehende Flugzeugfamilien auf. Allerdings, mit der Bell-Boeing V-22 Osprey als Ausnahme,[3] wurden keine neuen Hubschrauber entwickelt.
Future Vertical Lift wurde 2009 vom US-Verteidigungsminister als Initiative und noch nicht als Lösung[4] ins Leben gerufen. Es soll im Verteidigungsministerium alle Hubschrauber-(eventuell auch Senkrechtstarter-)Fähigkeiten und deren technologische Entwicklung fokussieren und dadurch das langfristige technische Knowhow erhalten.[5] Im Oktober 2011 veröffentlichte der stellvertretende Verteidigungsminister den FVL-Strategieplan, um einen gemeinsamen Ansatz für einen Hubschrauber der nächsten Generation für alle Streitkräfte zu skizzieren. Dieser Plan bildete die Grundlage für die Entwicklung von Hubschraubern für die nächsten 25 bis 40 Jahre, um die derzeitige Flotte zu ersetzen.
Angedacht ist, neue Technologien, Materialien und Konstruktionen zu verwenden. Die Hubschrauber sollen schneller sein, eine größere Reichweite besitzen, eine größere Nutzlast mitführen können, zuverlässiger sein, einfacher zu warten und zu betreiben sein sowie niedrigere Betriebskosten haben. In der JMR-Phase (Joint Multi-Role) sollen Technologiedemonstratoren die Grundlagen schaffen.[6] Mit der JMR Phase I wird das Luftfahrzeug entwickelt. JMR Phase II wird Missionssysteme und Software entwickeln,[7] obwohl die Integration in die Demonstratoren nicht geplant ist.[8] Die Armee begann ein FVL-Motorenprogramm im Jahr 2016.[9]