Gewalt in der Geburtshilfe ist seit 2014 ein Schwerpunktthema der WHO. Viele Frauen machen gewaltsame und missbräuchliche Erfahrungen während der Geburt. Dabei verwendet die WHO einen Gewaltbegriff, der physische und psychische Gewalt miteinbezieht. Missbrauch, Vernachlässigung und Geringschätzung während der Geburt gefährden das Menschenrecht auf Würde und Schutz vor Diskriminierung. Die WHO ruft daher zu vermehrtem Dialog, Forschung und Fürsprache auf.[1] Hierfür wurden fünf Maßnahmen formuliert, die unternommen werden müssen, um Gewalt in der Geburtshilfe zu beenden:
- Weitreichendere Unterstützung von Regierungen und Entwicklungspartnern in der Forschung und bei Maßnahmen gegen Geringschätzung und Misshandlung
- Initiierung, Unterstützung und Unterhaltung von Programmen für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Mütter. Ein besonderer Schwerpunkt muss die wertschätzende Versorgung als wesentliche Komponente einer qualitativ hochwertigen Versorgung sein.
- Hervorhebung des Rechts von Frauen auf eine würdevolle, wertschätzende Gesundheitsvorsorge für die gesamte Schwangerschaft und Geburt
- Datenerhebung zu wertschätzenden und gering schätzenden Versorgungspraktiken, Haftungssystemen und sinnvoller professioneller Unterstützung ist erforderlich.
- Einbeziehung aller Beteiligten, einschließlich der Frauen, in die Bemühungen, die Qualität der Versorgung zu verbessern und gering schätzende und missbräuchliche Praktiken zu unterbinden[1]
Es gibt lediglich Schätzungen der Soziologin Christina Mundlos, aber keine offiziellen Statistiken darüber, wie viele Gebärende von Gewalt in der Geburtshilfe betroffen sind. Das liegt einerseits an fehlender Datenerhebung und andererseits an dem Tabu, das sich aus Gewalterfahrungen ergibt.
- ↑ a b Prevention and elimination of disrespect and abuse during childbirth. Abgerufen am 5. März 2017 (britisches Englisch).