Guy Pot (* um 1428; † vor 31. März 1495), auch Guiot Pot genannt, war ein französischer Adliger aus der Familie Pot, der unter anderem Herr von La Rochepot und kurzfristig Graf von Saint-Pol war. Er löste sich aus der traditionellen Bindung seiner Familie an das Haus Burgund und trat – als entfernter Verwandter – in den Dienst von Charles de Valois, duc d’Orléans († 1465) und anschließend in den Dienst von Ludwig XI. König von Frankreich von 1461 bis 1483. Der König belehnte ihn 1477 kurzfristig mit der Grafschaft Saint-Pol, er diente ihm bis 1483 als königlicher Rat und Erster Kammerherr, als Seneschall (Truchsess) von Vermandois und als Gouverneur von Touraine. Über seine Vorfahrin Béatrice Visconti († 1410) besaß Guy Pot eine – für eine ritterliche Familie außergewöhnliche – umfangreiche fürstliche Verwandtschaft und Schwägerschaft, die bis in die ersten Dynastien Europas reichte.
Durch seine Tochter Anne Pot, die mit Guillaume de Montmorency (* 1453, † 24. Mai 1531 Schloss Chantilly) Baron de Montmorency (1472–1531) und seinen Enkel, dem Feldherren Anne de Montmorency dem ersten Herzog von Montmorency († 12. November 1567) verheiratet war, hinterließ Guy Pot eine bedeutende und bis heute existierende Nachkommenschaft.