Herbert Spencer (* 27. April 1820 in Derby; † 8. Dezember 1903 in Brighton[1]) war ein einflussreicher Polyhistor und Systemphilosoph, der die seinerzeit aufgekommene Idee der Entwicklung zum ersten Prinzip der systematischen Erschließung sämtlicher wissenschaftlicher Gegenstandsbereiche erhob. Spencer galt zu seiner Zeit als „bedeutendster englischer Philosoph der Gegenwart“[2]. Er inspirierte etliche spätere Ikonen der Wissenschaftsgeschichte und leistete als Vordenker der Etablierung von Disziplinen wie Biologie, Psychologie und Soziologie Vorschub. Innerhalb dieser Disziplinen wurde er allerdings dann als akademischer Außenseiter selbst nicht mehr wissenschaftlich rezipiert und seit Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich mit dem Stigma des Sozialdarwinismus versehen.