Industriegewerkschaft Metall (IG Metall, IGM) | |
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Rechtsform | Gewerkschaft |
Gründung | 1. September 1949 |
Sitz | Frankfurt am Main |
Vorläufer | Deutscher Metallarbeiter-Verband (1949), Zentral-Verband der Maschinisten und Heizer (1949), Verband der Kupferschmiede (1949), Industriegewerkschaft Metall (1991), Gewerkschaft Textil-Bekleidung (1998), Gewerkschaft Holz und Kunststoff (2000) |
Zweck | Gewerkschaft |
Vorsitz | Christiane Benner |
Beschäftigte | 2640 (2019) |
Mitglieder | 2.136.326 (2023) |
Website | www.igmetall.de |
Die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall, IGM) ist mit 2,14 Millionen Mitgliedern[1] vor der Verdi die größte Einzelgewerkschaft in der Bundesrepublik Deutschland und ebenfalls die weltweit größte organisierte Arbeitnehmervertretung. Nachdem in den 1990er und 2000er Jahren die Mitgliederzahlen rückläufig waren (1990 gehörten der IG Metall noch 2,679 Millionen Mitglieder an), steigen sie seit 2011 wieder leicht an. Rund 500.000 Mitglieder sind Senioren.[2][3][4]
Die IG Metall hat ihren Sitz im Main Forum in Frankfurt am Main und vertritt die in ihr organisierten Arbeitnehmer der Branchen Metall/Elektro, Stahl, Textil/Bekleidung, Holz/Kunststoff und Informations- und Kommunikationstechnologiebranche. Die Bereiche Textil/Bekleidung und Holz/Kunststoff vertritt sie erst seit 1998 beziehungsweise 2000, als die Gewerkschaft Textil-Bekleidung (GTB) und die Gewerkschaft Holz und Kunststoff (GHK) der IG Metall beitraten.
Größte Geschäftsstelle der IG Metall ist Wolfsburg. Am Konzernsitz der Volkswagen AG überschritt die Zahl der Mitglieder entgegen dem Bundestrend Ende 2009 erstmals die Marke von 72.000,[5] 2012 80.000 Mitglieder,[6] 2016 90.000.[7]
Die IG Metall ist Mitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), in der globalen Gewerkschaftsföderation IndustriALL und deren europäischen Dachverband IndustriALL Europe, der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) und in der Europäischen Föderation der Bau- und Holzarbeiter.
Die IG Metall repräsentiert vornehmlich die Arbeitnehmer im Leitsektor der deutschen Volkswirtschaft, der Metall- und Elektroindustrie, die mit 3,64 Millionen Arbeitnehmern den bedeutendsten Industriesektor darstellt, aus der ca. 60 % aller Exporte der deutschen Wirtschaft stammen (2011).
Ihre sozial- und tarifpolitischen Initiativen prägten die deutsche Sozialverfassung, so die Durchsetzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durch einen dreimonatigen Arbeitskampf in Schleswig-Holstein, die Arbeitskämpfe zur Durchsetzung der 40-Stunden-Woche unter dem Motto „Samstags gehört Vati mir“ in den 1960er Jahren, des sechswöchigen Jahresurlaubes (Streik in der Stahlindustrie 1978/79) und der 35-Stunden-Woche in den 1980er Jahren.
Zahlreiche IG-Metall-Führungspersonen sind neben ihrer Tätigkeit in der Gewerkschaft auch in Aufsichtsräten großer Konzerne tätig. Ihre Aufsichtsratsbezüge führen sie größtenteils an die Hans-Böckler-Stiftung ab.
Die IG Metall ist in sieben Bezirke untergliedert: Küste, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin-Brandenburg-Sachsen, Mitte (ehemals Bezirk Frankfurt; umfasst die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen), Niedersachsen-Sachsen-Anhalt sowie Nordrhein-Westfalen. In den sieben Bezirken existieren 148 regionale Geschäftsstellen.
Die IG Metall unterhält mehrere zentrale Bildungsstätten, darunter das IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel, das Bildungszentrum Beverungen, das Bildungszentrum Lohr-Bad Orb, das IG Metall-Bildungszentrum Berlin (Pichelssee), sowie die Kritische Akademie[8] in Inzell.