Als Inflationsheilige wird nach 1945 eine heterogene Gruppe von Männern bezeichnet, die zu ihrer Zeit als „Wanderheilige“, „Naturmenschen“ oder „Naturpropheten“ bekannt waren und besonders während der großen Inflation Anfang der 1920er in Erscheinung traten. Sie selbst nannten sich „Brüder“ (Johannes Guttzeit), „Christrevolutionäre“ (Alfred Daniel), „Christsozialisten“ (Max Schulze-Sölde) oder „Banditen des Weltbummelbunds“ (Gusto Gräser). Es handelte sich um eine neureligiöse Erweckungsbewegung, die mit urchristlicher Unbedingtheit ein zeitgemäßes Weltbild für die Moderne verbreiten wollte.