In der Infrared Data Association (IrDA)[1] haben sich 1993 circa 50 Unternehmen zusammengeschlossen, um ein Forum für die Diskussion und Standardisierung von Infrarottransceivern und Protokollspezifikationen zu etablieren. Mitglieder waren unter anderem HP, IBM und Microsoft.
IrDA spezifizierte Standards für die optische drahtlose, bidirektionale Punkt-zu-Punkt Datenübertragung mittels infrarotem Licht (850 – 900 nm).[2] Dabei stand die Übertragung im Nahbereich bei Reichweiten von kleiner 1 m und einer Line-of-Sight (LOS) Verbindung im Vordergrund. Angewendet wurde IrDA beispielsweise im Bereich Personal Area Network (PAN). Größere Verbreitung fand IrDA in den späten 1990er Jahren bei Laptops, Mobiltelefonen oder PDAs, den Vorgängern der heutigen Smartphones. Seit der massenhaften Verbreitung des Funkstandards Bluetooth Low Energy, vor allem in allen heutigen Smartphones, Tablets und PCs wurde IrDA komplett von BLE verdrängt. Vorteile des IrDA-Standards waren der damals vergleichsweise hohe Datendurchsatz, der Entfall teurer und aufwendiger Funkzertifizierungen, die hohe Abhörsicherheit auf Grund der geringen maximalen Reichweite, der niedrige Energieverbrauch pro übertragenem Byte oder die hohe Zuverlässigkeit wegen der niedrigen Bitfehlerraten (BER).[3] Nachteile ergeben sich vor allem aus der Notwendigkeit einer Sichtverbindung zwischen den beiden Endpunkten. Wichtige Applikation-Layer sind IrCOMM, IrOBEX, IrSimple, IrFM oder IrLAN.
IrDA wurde 2018 aus dem Linux-Kernel entfernt und kann daher seit Kernelversion 4.17 nicht mehr unter diesem Betriebssystem verwendet werden, auch wenn in der Hardware diese Schnittstelle verbaut ist.[4]
Fernbedienungen im Bereich der Konsumelektronik wie bei Fernsehgeräten arbeiten üblicherweise ebenfalls mit Infrarotdatenübertragungen. Deren proprietäre Protokolle wie RC-5 unterscheiden sich jedoch vom IrDA-Protokoll.