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Institution

Institution (lateinisch institutum „Einrichtung“)[1] ist ein in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften uneinheitlich definierter Begriff. Im Allgemeinen wird darunter ein Ordnungs- und Regelsystem verstanden, das soziales Verhalten und Handeln von Individuen, Gruppen und Gemeinschaften in einer Weise formt, stabilisiert und lenkt, dass es im Ergebnis für andere Interaktions­teilnehmer erwartbar wird. Häufig werden darunter feste gesellschaftliche Einrichtungen wie Behörden, Gerichte, Universitäten und Schulen verstanden (analog zum englischen Sprachgebrauch). Soziologisch wären derartige Gebilde jedoch genauer als institutionalisierte soziale Organisationen zu bezeichnen.[2]

Die heute am häufigsten verwendete Definition von Institutionen stammt von Douglass North, der sie als die formellen wie informellen Spielregeln einer Gesellschaft beschreibt, die die Anreizstrukturen für das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenspiel festlegen.[3]

Die Auswirkungen von Institutionen (Institution Building) bzw. deren Strukturen sind vielfältig und umfassend. Dazu wird beispielsweise in modernen Erklärungsmodellen zum Wachstum und Erfolg von Gemeinwesen und Staaten auf die Wichtigkeit von langandauernden kontinuierlichen institutionellen Rahmenbedingungen wie Rechtssicherheit (geringe Korruptionsrate, effektive Gerichte, Vertrags- und Registersicherheit) oder öffentliche Sicherheit hingewiesen.[4]

  1. Anette Auberle (Hrsg.): Das Herkunftswörterbuch – Etymologie der deutschen Sprache. 3., völlig neu bearb. und erw. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 978-3-411-04073-5, S. 365.
  2. Vgl. Hartmut Esser: Soziologie. Spezielle Grundlagen. Bd. 5. Institutionen. Frankfurt am Main 2000, S. 12–14.
  3. vgl. Jürgen Stark: Zur Bedeutung von Institutionen in der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung in öffentl. Antrittsvorlesung an der Eberhard Karls Universität Tübingen am 1. Juni 2005, Seite 6. Norths Buch Institutions, Institutional Change and Economic Performance erschien 1990 bei Cambridge University Press und wurde vielfach nachgedruckt. Eine Übersetzung ins Deutsche erschien 1992 bei Mohr Siebeck, ISBN 978-3-16-146024-1
  4. vgl. dazu ausführlich Douglass C. North: Institutionen, institutioneller Wandel und Wirtschaftsleistung (1992); William Easterly (2005): National policies and economic growth: A reappraisal, in: Philippe Aghion, Steven Durlauf (eds.): Handbook of Economic Growth, Elsevier, Kap. 15; Hall, Jones Why do some countries produce so much output per workers than others? in Quarterly Journal of Economics (1999), vol. 114, No 456, S. 83–116; Rodrik, Subramanian, Trebbi Institutions Rule: The Primacy of Institutions over Geography and Integration in Economic Development (2002), Kennedy School of Government, Harvard University.

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