Jemen bzw. Yemen (amtlich Jemenitische Republik, arabisch الجمهورية اليمنية, DMG al-Ǧumhūriyya al-Yamaniyya) ist ein Staat in Vorderasien, im Süden der Arabischen Halbinsel. Jemen grenzt im Norden an Saudi-Arabien, im Osten an Oman, im Süden an den Golf von Aden und das Arabische Meer, im Westen an das Rote Meer. Die Staaten Dschibuti und Eritrea liegen etwa 20 bzw. 30 Kilometer entfernt jenseits des Roten Meeres. Zu Jemen gehören auch die Inselgruppe Sokotra sowie zahlreiche kleinere Inseln im Bab al-Mandab im Roten Meer und im Arabischen Meer. Der Staat Jemen ist aufgrund des Bürgerkrieges allerdings gescheitert, auf dem beschriebenen ehemaligen Staatsgebiet existieren derzeit mehrere De-facto-Staaten.
Im Jahr 1990 vereinigten sich die zwei früheren Staaten Jemenitische Arabische Republik (JAR, „Nordjemen“; Hauptstadt Sanaa) und Demokratische Volksrepublik Jemen (DVJ, „Südjemen“, Hauptstadt Aden) zum heutigen Staat. Seit 2013 herrschte zunächst ein Bürgerkrieg. In diesem Konflikt gelang es den Huthi-Milizen, die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Landes zu erobern. Am 25. März 2015 leitete Saudi-Arabien unter militärischer Mitwirkung acht weiterer Staaten (Islamische Militärkoalition) eine militärische Intervention unter dem Namen Operation Decisive Storm zur Unterstützung der Zentralregierung unter Staatspräsident Hadi und des Regierungschefs Chalid Bahah ein. Damit weitete sich der Konflikt massiv aus und wird als Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran bewertet.[5] Aufgrund des Krieges im Land sind Stand 1. April 2022 4,3 Millionen der Menschen im Land Binnenflüchtlinge. 70 Prozent der Bevölkerung sind auf internationale Hilfe zum Überleben angewiesen.[6]