Jerg Ratgeb (auch Jörg Ratgeb; * um 1480 in Schwäbisch Gmünd; † 1526[1] in Pforzheim) war ein süddeutscher Maler der Dürerzeit und einer der Bauernführer im Deutschen Bauernkrieg. Über sein Leben ist nur wenig bekannt. Er kam sicher aus Schwäbisch Gmünd, erhielt 1503 in Stuttgart das Bürgerrecht, war danach im Rhein-Main-Gebiet, von 1509 bis 1512 in Heilbronn, danach in Frankfurt am Main und ab 1521/1522 wieder in Stuttgart tätig. Als seine Hauptwerke gelten der Barbara-Altar in der Stadtkirche Schwaigern (1510), der Herrenberger Altar (1518/1519) und die Ausmalung des Frankfurter Karmeliterklosters (1514–18). Wegen seiner Kontakte zu Frankfurter Karmelitern und Patriziern werden ihm auch verschiedene weitere, stilistisch nahestehende Arbeiten in diesem Umfeld zugeschrieben.
Er wurde aufgrund seiner Unterstützung der Aufständischen im Deutschen Bauernkrieg, von denen er zu einem ihrer Anführer gewählt wurde, wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und vermutlich durch Vierteilung hingerichtet.