John Joseph Mearsheimer (* 14. Dezember 1947 in Brooklyn, New York City) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler an der University of Chicago. Sein Schwerpunkt ist die Analyse internationaler Beziehungen aus der Perspektive des offensiven Neorealismus, den er erstmals 2001 in seiner Monografie The Tragedy of Great Power Politics darstellte.
Nach dieser Theorie, einer Richtung der neorealistischen Theorie in Internationalen Beziehungen, sind Staaten mit einem gegebenen Maß an Macht nicht zufrieden, sondern streben aus Sicherheitsgründen nach Hegemonie. Mearsheimers Erklärungsansatz und seine darauf gegründete Auffassung, für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sei vor allem die außenpolitische Strategie der USA verantwortlich, wurden besonders nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 kontrovers diskutiert.
Mearsheimer ist zusammen mit Stephen Walt Autor des New-York-Times-Bestsellers The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy (2007).