Judenhof Speyer | ||
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Modell der Mikwe in Speyer von Otto Martin aus dem Jahr 1911, Museum SchPIRA im Judenhof Speyer. Dauerleihgabe des Historischen Museums der Pfalz, Speyer[1] | ||
Daten | ||
Ort | Speyer | |
Baustil | Kleinquadermauerwerk | |
Baujahr | um 1100 | |
Abriss | nach 1534 durch Verfall und 1689 durch Stadtbrand; bis auf Teile der Ost- und Westwand des Synagogenkomplexes | |
Koordinaten | 49° 18′ 58″ N, 8° 26′ 23″ O | |
Besonderheiten | ||
* Komplex bestehend aus Männersynagoge, Frauenhof, Mikwe und Jeschiwa * 1965–1968 fanden umfangreiche Grabungen statt * Gelände wurde 1998 und 1999 archäologisch erschlossen und umgestaltet |
Der Judenhof Speyer war der zentrale Bezirk des mittelalterlichen jüdischen Viertels von Speyer und bestand aus der Synagoge samt Frauenschul, Synagogenhof und Jeschiwa sowie der in Mitteleuropa ältesten erhaltenen Mikwe[2], dem rituellen Tauchbad der Juden. Die Synagoge wurde um 1100 erbaut, die Frauenschul wenig später hinzugefügt. Auch die Mikwe stammt aus dieser Zeit. Das Gelände wurde nach 1534 aufgrund der Vertreibung der jüdischen Gemeinde nicht mehr genutzt und verfiel. Die neue Synagoge Speyers an der Maximilianstraße, 1837 erbaut, wurde während der Novemberpogrome 1938 zerstört. Der Judenhof mit Frauenschul, alter Synagoge und Mikwe zählt seit 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe[3].