Die Kantille ist eine aus Draht oder Lahn gewickelte Spirale. Der Draht oder Lahn wird mit Hilfe eines Spulrades um eine lange Nadel mit rundem oder eckigem Querschnitt gewunden, wodurch glatte oder krause Kantillen entstehen. Gezogene Kantillen werden nach dem Aufwickeln gedehnt.
Kantillen werden aus vergoldetem oder purem Silber hergestellt, ebenso können sie auch aus Messing oder Kupfer bzw. vergoldetem Messing oder Kupfer gearbeitet sein. Unechtes Gold wird als „leonisches“ Gold bezeichnet. Wegen der früher besonders häufig verwendeten Goldfarbe wurden Kantillen bald auch Bouillons genannt, nach der goldgelben Farbe der gleichnamigen Brühe.[1] Demnach ist zwischen Gold- und Silberboullions zu unterscheiden.