Die Katholischen Arbeitervereine waren im 19. Jahrhundert entstandene, vom Klerus geleitete Laienorganisationen. Sie werden auch als Katholische Arbeiterbewegung (KAB) bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte die Katholische Arbeitnehmerbewegung an diese Tradition an. Außer in Deutschland gab es in verschiedenen europäischen Ländern katholische Arbeitervereine, darunter in der Schweiz und in Österreich.
Die Arbeitervereine in Deutschland waren zunächst geistlich dominiert und dienten primär zur Absicherung des katholischen Milieus im Prozess der Industrialisierung. Neben geistlicher Betreuung und Einbindung der Arbeiter in die Pfarrgemeinden gab es Selbsthilfeeinrichtungen verschiedener Art. Die materielle und politische Interessenvertretung gehörte zunächst nicht zu den Aufgaben der Vereine. Dennoch wurden sie um die Jahrhundertwende in den Gewerkschaftsstreit im katholischen Deutschland miteinbezogen und gespalten. Während der Weimarer Republik nahmen die Vereine auch Stellung zu sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen. Sie standen weitgehend auf Seiten der Republik. Die Zeit des Nationalsozialismus konnten sie teilweise als entpolitisierte Vereine überstehen.[1] Der westdeutsche Teilverband wurde weder zerschlagen noch gleichgeschaltet. Insbesondere aus diesem Verband beteiligten sich führende Vertreter der Vereine am Widerstand.