Das Kraftwerk Heilbronn ist ein Heizkraftwerk in Heilbronn.
Es wird von der Energie Baden-Württemberg (EnBW) betrieben und bestand aus insgesamt sieben Kraftwerksblöcken. Die Blöcke 3 und 4 mit einer Leistung von ca. 200 MW wurden 1997 in Kaltreserve genommen. Die elektrische Leistung des noch betriebsbereiten Blocks 7 beträgt 778 MW[1]. Am 31. März 2023 wurden die Blöcke 5 und 6 mit jeweils 125 MW in Netzreserve der Bundesnetzagentur übernommen, so dass Block 7 mit einer Leistung von 778 MW[1] im kommerziellen Betrieb der EnBW verbleibt.[2][3]
Die Anlage befindet sich im Heilbronner Industriegebiet am nördlichen Ende des Kanalhafens. Über den Neckar wird das benötigte Kühlwasser entnommen, gleichzeitig erfolgt die Anlieferung von täglich bis zu 8.000 Tonnen Steinkohle per Binnenschiff über den Neckar oder mit der Eisenbahn über die Hafenbahn.
Ein separat stehendes Sammelschienenkraftwerk aus den 1920er Jahren, das in den 1950er Jahren stillgelegt wurde, wird seit 1998 als Veranstaltungszentrum (Block E) genutzt.
Der CO2-Ausstoß des Kraftwerks betrug nach Angaben des WWF im Jahr 2006 4,4 Mio. Tonnen/Jahr bzw. 950 g/kWh. Das Kraftwerk Heilbronn gehört damit zu den 30 Kohlekraftwerken mit dem größten absoluten CO2-Ausstoß in Deutschland.[4]
Im Zuge des Kohleausstiegs wird seit 2024 ein Gaskraftwerk errichtet (Block 8), das mit Erdgas aus der ab 2021 zu bauenden Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) betrieben werden soll.[5] Ein Mitte 2022 abgeschlossener Vertrag sieht die Belieferung mit Flüssiggas (LNG) ab 2026 für einen Zeitraum von 20 Jahren vor.[6]