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Leben nach dem Tod

Ausschnitt aus Hieronymus BoschsAufstieg der Seligen“. In Nahtoderfahrungen erscheint oft das Motiv von Licht am Ende eines Tunnels.

Die Frage nach einem Leben nach dem Tod eines Menschen ist unter anderem ein philosophisches, religiöses und spirituelles Thema, dessen Erörterung seit dem Altertum bezeugt ist. Zur Beantwortung gibt es verschiedene Ansätze, darunter folgende:

  • Ablehnung: Mit dem Hirntod endet die Existenz eines menschlichen Individuums, denn jede Regung im Denken und Fühlen hat eine messbare elektrochemische Entsprechung im Gehirn. Ein Verstorbener lebt nicht als Subjekt weiter (das wäre Wunschdenken), sondern nur in der Erinnerung der Mitmenschen.[1] – Einen Sonderfall der Ablehnung des Weiterlebens nach dem Tod bildet die Ganztodtheorie, eine Lehre christlicher Theologen, der zufolge der Tod zwar der gesamten Existenz des Menschen ein Ende setze, aber eine künftige Auferstehung zu erwarten sei.[2]
  • Annahme eines Lebens nach dem Tod, das als endgültiger Zustand aufgefasst wird. In vielen Religionen wird das menschliche Leben auf der Erde als eine Reifung oder Bewährung gesehen. Nach dem Tod wechsele das Individuum endgültig in einen anderen Seinszustand (Weiterleben in einem Totenreich, Jenseits, Auferstehung, Himmel, Unsterblichkeit, Hölle, Limbus).
  • Reinkarnation: Nach manchen Modellen, die eine Wiedergeburt annehmen, überdauert ein geistiger Anteil des Menschen, seine Seele, den Tod des Körpers. Die Seele, als Träger der Individualität, erscheint später in einem anderen Körper und pflanzt sich von dort aus weiter.
  1. Hansjörg Schneider: Nachtbuch für Astrid: Von der Liebe, vom Sterben, vom Tod und von der Trauer darüber, den geliebten Menschen verloren zu haben, Diogenes Verlag, 2000, S. 12 [1]
  2. Christian Brouwer: Abschied von Dir, in: Thomas Klie, Martina Kumlehn, Ralph Kunz, Thomas Schlag: Praktische Theologie der Bestattung, Walter de Gruyter, 2015, S. 234 [2]

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