Die Maison Royale de Saint-Louis war eine französische Erziehungsanstalt in Saint-Cyr bei Versailles, in der Töchter verarmter Adelsfamilien eine umfangreichere und freiere Erziehung genossen als jene, welche die Klöster ihnen angedeihen ließen. Sie wurde auf Wunsch der 1675 von König Ludwig XIV. zur Marquise erhobenen und ihm seit Oktober 1683 zur linken Hand angetrauten Madame de Maintenon im Jahr 1684 vom König per Dekret gegründet und nahm im Jahr 1686 in einem vom König finanzierten und von Jules Hardouin-Mansart eigens für diesen Zweck errichteten Gebäude die ersten „Demoiselles de Saint Cyr“ auf. Die offizielle Schließung des Heimes am 16. August 1792 war eine der Auswirkungen der französischen Revolution.
Zu den Schülerinnen zählten auch illegitime Töchter Ludwigs XIV., sowie Maria Adelaide von Savoyen, Herzogin von Burgund und Mutter Ludwigs XV. sowie später Elisa Bonaparte, eine Schwester Napoleons.
Madame de Maintenon verbrachte ihre letzten Lebensjahre in der Maison Royale de Saint Louis und wurde nach ihrem Tod 1719 in Saint-Cyr beigesetzt.