Die Malta-Konvois waren alliierte Schiffskonvois mit Nachschub und Versorgungsgütern für die Inselbevölkerung und die Verteidigungstruppen auf der Inselgruppe Malta im Mittelmeer während des Zweiten Weltkriegs. Die britische Kolonie Malta war eine isoliert liegende und zugleich schwer angreifbare Basis, von der aus alliierte See- und Luftstreitkräfte den Nachschub der Achsenmächte im Mittelmeer, hauptsächlich für die Italienische Kolonie Libyen und den Afrikafeldzug, empfindlich stören konnten. Es wurde daher zum Ziel einer lang andauernden „Belagerung“, der sogenannten „zweiten großen Belagerung Maltas“ von 1940 bis Ende 1942. Die strategische Bedeutung der Inseln war so hoch, dass das britische Mutterland große Mengen an Ressourcen, Schiffen und Mannschaften aufwendete, um diese vorgeschobene Basis zu erhalten, während die Achsenmächte ihrerseits bedeutende Anstrengungen unternahmen, sie zu neutralisieren.
Die Zivilbevölkerung und die Inselgarnison benötigten unter Kriegsbedingungen einen ständigen Nachschub an Lebensmitteln, medizinischen Versorgungsgütern, Treibstoff, Ausrüstung, Munition, Ersatzmannschaften und ähnlichem, die sie aus dem Mutterland und anderen Teilen des Empire erhielten. Neben den Malta-Konvois fand die Versorgung der Inseln aus der Luft, durch einzeln fahrende Handelsschiffe sowie durch Überwasserkriegsschiffe und U-Boote statt. Die im Ersten Weltkrieg erfolgreiche und effektive Geleitzugtaktik bot zwar auf den Ozeanen Schutz, unter den beengten Bedingungen des Mittelmeers war sie jedoch höchst riskant und gefährlich. Zum Schutz der Konvois wurden Schiffe der Mediterranean Fleet und der Force H sowie Flugzeuge des Fleet Air Arm und der Royal Air Force eingesetzt. Ihre Gegner waren bis 1941 hauptsächlich die italienische Regia Aeronautica und Regia Marina, danach vorwiegend die deutsche Luftwaffe und Kriegsmarine.
Im Jahr 1942 erreichte die Schlacht um die Insel ihren Höhepunkt und die Royal Navy bildete große Konvois von den von ihr kontrollierten westlichen und östlichen Ausgängen des Mittelmeers, um den Verlust der Insel abzuwenden. Hawker Hurricanes und Supermarine Spitfires wurden von Flugzeugträgern auf den sogenannten Club Runs von Gibraltar nach Malta gebracht. Im Sommer 1942 waren die Luftstreitkräfte der Achse nahe daran, die Insel als Bedrohung auszuschalten, und es bestanden deutsch-italienische Pläne, sie in einer triphibischen Operation mit dem Decknamen „Unternehmen Herkules“ endgültig einzunehmen, während sich in Nordafrika Erwin Rommels Panzerarmee Afrika anschickte, ins Nildelta vorzustoßen. Erst nach der Zweiten Schlacht von El Alamein im Oktober und November 1942 ging die Bedrohung der Insel allmählich wieder zurück. Die zur gleichen Zeit stattfindende Operation Torch und der Sieg der 8. Armee in Ägypten brachten Malta stückweise wieder in Reichweite landbasierter alliierter Jagdflugzeuge. Mit dem Erfolg der Operation Stoneage, einem Konvoi im November 1942, war die Schlacht um die Insel praktisch beendet und alliierte Mittelmeerkonvois nahmen ihre regelmäßige Tätigkeit zur Versorgung der alliierten Landtruppen wieder auf.