Mauerwerk ist ein aus Mauersteinen als Massivbau gefügtes Bauteil. Der Mauerwerksbau grenzt sich durch spezifische Techniken und Werkstoffe von anderen Bautechniken, wie beispielsweise dem Holzbau, dem Stahlbetonbau oder dem Stahlbau, ab.
Das Mauerwerk besteht aus einzelnen druckfesten Elementen (Natursteine oder künstliche Steine wie beispielsweise Lehmziegel, Mauerziegel oder Hohlblocksteine), die mit oder ohne Mörtel in einem Mauerwerksverband miteinander verbunden sind.[1] Wenn es sich bei dem flächigen Bauwerk aus Mauerwerk um eine Wand handelt, spricht man von einer Mauer. Es können aber auch andere Bauteile wie zum Beispiel die Innenrohre freistehender Schornsteine nach DIN EN 13084-4 aus Mauerwerk hergestellt werden.
Bauteile, die nur aus Stahlbeton bestehen, sind per Definition kein Mauerwerk. Ein Mauerwerk wird aus einzelnen Steinen errichtet, während aus Beton monolithische Bauteile gegossen werden. Dennoch findet der Mauerwerksbau auch innerhalb des Stahlbetonbaus Verwendung, indem er – ggf. auch in Kombination mit Holzbau – benutzt wird, um die Lücken der tragenden Konstruktion zu schließen, diese zu verstärken oder zu verblenden.[2] Mauerwerk kann, je nach dem verwendeten Mauerstein, hohe Druck-, aber nur geringe Zugkräfte aufnehmen. In dieser Hinsicht ist es dem Beton somit sehr ähnlich. Daraus resultiert die Praxis, durch das Einlegen von Bewehrungsstahl die Zugfestigkeit zu vergrößern. Unter bewehrtem Mauerwerk ist die Kombination des herkömmlichen, traditionellen Mauerwerks mit einer vertikal oder horizontal eingelegten Bewehrung zu verstehen.[3]
Mauern sind Wände, die aus Mauerwerk errichtet werden. Sie erreichen bei gleicher Dimensionierung keine so hohe Festigkeit und tragende Wirkung wie Beton- oder Stahlbetonwände. Da die Erstellung von Betonwänden aus Ortbeton auf Grund der notwendigen Schalarbeiten und Aushärtung in der Regel mehr Zeitaufwand bedeutet, werden nicht tragende Wände aus Mauerwerk oft als schnellere und kostengünstigere Alternative von ausführenden Unternehmen und Bauherrn bevorzugt. Unter einem Mauerwerksverband wird die Mauersteinverlegung nach festen Regeln der Fügetechnik unter Berücksichtigung stets versetzter Stoßfugen verstanden.[4] Der im Mauerwerksbau ausgebildete und tätige Handwerker wird als Maurer bezeichnet.