Als Minoische Eruption (auch Thera- oder Santorin-Eruption) wird der spätbronzezeitliche Ausbruch der ägäischen Vulkaninsel Thera (heute Santorin) bezeichnet, der im 17. oder 16. Jahrhundert v. Chr. die eng mit der minoischen Kultur verbundene Siedlung Akrotiri (moderner Name) auf Santorin zerstörte. Die direkten Auswirkungen des Ausbruchs sind umstritten, vor allem die bis in die 1960er Jahre oft vertretene Meinung, er habe den Untergang der minoischen Kultur auf Kreta herbeigeführt.[1][2]
Die bei der Eruption ausgestoßenen Pyroklastika lassen sich in archäologischen Fundstellen im gesamten östlichen Mittelmeer finden und bieten so einen Fixpunkt in der Stratigraphie. Die Datierung der Eruption ist umstritten; zwischen den historiografisch und den naturwissenschaftlich ermittelten Daten lagen etwa 100 Jahre. Seit einer Verfeinerung der naturwissenschaftlichen Methodik lassen sich die Radiokarbondatierungen jedoch mit den historiografischen Befunden vereinbaren.