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Morphologie (Biologie)

Die Morphologie (aus altgriechisch μορφή morphé, deutsch Gestalt, ‚Form‘, und -logie (aus λόγος lógos, deutsch ‚Lehre‘)) als Teilbereich der Biologie und der Pathologie ist die Lehre von der Struktur und Form von Organismen und beschreibt die mit der Zeit sich wandelnde Gestalt. Morphologische Beschreibungen haben sich zunächst nur auf makroskopisch sichtbare Merkmale wie Organe oder Gewebe bezogen, zum Teil wurde die Morphologie auch unterteilt in Anatomie (als Lehre vom Bau der inneren Organe) und Eidonomie (zur Beschreibung der äußeren Gestalt). Mit der Verbesserung der Mikroskope und mit Anfärbungsmethoden konnten entsprechende Untersuchungen im 19. Jahrhundert[1] bis auf die zelluläre und subzelluläre Ebene ausgedehnt werden (Ultrastrukturforschung). Im angloamerikanischen Sprachraum wird auch von molecular morphology gesprochen, also der Gestaltbeschreibung von Makromolekülen wie ribosomaler DNA.[2] In deutschsprachigen Ländern ist der Morphologiebegriff üblicherweise für Strukturen oberhalb der molekularen Ebene reserviert.

  1. Vgl. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 40–42 (Etwa 1858–1878: „Vorherrschen der Zellularpathologie, des morphologischen Denkens, der mechanistischen Biologie und der Deszendenztheorie“) und S. 45–46 (Etwa 1878–1900: „Das morphologische Denken wird durch das humoral-serologische ergänzt. In der Pathologie erweitert sich die morphologisch-anatomische Forschung nach der experimentellen Seite“).
  2. Andrea Ender, Bernd Schierwater: Placozoa are not derived cnidarians: Evidence from molecular morphology. In: Molecular Biology and Evolution. Band 20, Nr. 1, 2003, S. 130–134, doi:10.1093/molbev/msg018, PMID 12519915 (englisch).

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