Liste der Musikjahre
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Musik im 12. Jahrhundert | |
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Walther von der Vogelweide (Codex Manesse, um 1300) gilt als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters. Von ihm sind 500 Strophen in über 110 Tönen bzw. – inhaltlich gruppiert – 90 Lieder (Minnelieder) und 150 Sangsprüche überliefert. |
Dieser Artikel behandelt die Musik im 12. Jahrhundert.
Die geistliche und weltliche Musik des 12. Jahrhunderts ist geprägt durch folgende Entwicklungen: a. Polyphonie: Die Weiterentwicklung mehrstimmiger Musik durch die Notre-Dame-Schule in Paris im Zeitraum 1160/80 bis 1230/50. Komponisten wie Léonin und Pérotin schaffen komplexe Organa, die mehrere Stimmen kombinieren und somit die Grundlage für die spätere polyphone Musik legen. b. Troubadours und Trouvères: In Südfrankreich (Troubadours) und Nordfrankreich (Trouvères) entstehen bedeutende Traditionen weltlicher Musik. Diese Dichter und Komponisten schaffen Lieder in den regionalen Volkssprachen, die Themen wie Liebe, Politik und Moral behandeln. c. Minnesang: Der Minnesang, eine Form der höfischen Liebeslyrik, erlebt im 12. Jahrhundert im deutschen Sprachraum eine Blütezeit. Dichter und Sänger wie Walther von der Vogelweide und Heinrich von Veldeke prägen diese Gattung, die sowohl poetische als auch musikalische Elemente vereint. d. Notenschrift: Im 12. Jahrhundert werden die Neumen weiterentwickelt, was zu präziseren Notationssystemen führt. Dies ermöglicht eine genauere Aufzeichnung von Rhythmus und Melodie und trägt zur Verbreitung und Standardisierung von Musik bei.