Das Neue Wiener Journal war eine von 1893 bis 1939 erscheinende österreichische Tageszeitung. Sie erschien mit dem Untertitel „unparteiisches Tagblatt“ und verfolgte keine klare politische Linie. In der Ersten Republik fand die politische Berichterstattung jedoch größere Bedeutung als in den Jahren zuvor. Die Grundtendenz hierbei war antimarxistisch und manchmal auch Monarchie-sympathisierend.[1]
In einer von Antisemitismus geprägten Zeit war die vom jüdischen Jakob Lippowitz gegründete Zeitung zionistischen Fragen gegenüber stets vorurteilsfrei eingestellt. Nach dem Anschluss 1938 verlor die Zeitung ihre jüdischen Mitarbeiter und internationalen Korrespondenten.[1] Die Zeitung erschien unter nationalsozialistischer Kontrolle weiter bis Ende Jänner 1939, als sie mit der Neuen Freien Presse und dem Neuen Wiener Tagblatt zusammengelegt wurde.