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Neulateinische Literatur
Neulateinische Literatur ist die in Latein verfasste Literatur des Renaissance-Humanismus und der anschließenden Epochen der Neuzeit bis in die Gegenwart. Sie beginnt mit den Werken des Frühhumanismus in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, doch wurden noch bis ins späte 15. Jahrhundert auch Werke (vor allem Dichtungen) verfasst, die zur mittellateinischen Literatur gehören. Im 14. und 15. Jahrhundert bestanden mittellateinische und neulateinische Literatur nebeneinander; zur neulateinischen Literatur dieses Zeitraums gehören diejenigen Werke, deren Autoren sich als Humanisten betrachteten.
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Die Neulateiner entfernten sich vom Vulgär- und Mittellatein und näherten sich dem klassischen Latein an, aber sie schrieben, besonders in der frühen Neuzeit, kein klassisches Latein.
Nach dem Mittelalter waren Schreibweisen unklar und so wurden weiterhin Buchstaben durcheinander gebracht, z. B. i und y durcheinander gebracht, foemina statt/neben femina gebraucht, conditionalis statt condicionalis verwendet ...
Da die klassische Grammatik nicht vollständig bekannt war oder fehlerhafte Ansichten verbreitet waren, wich die neulateinische Grammatik vom klassischen Latein ab. Dies betrifft beispielsweise die Neutra der u-Deklination, die neuzeitlich als Indeklinabilia galten, nun aber nicht mehr als Indeklinabilia gelten, oder die 2. Person Plural Imperativ Futur Passiv, die laut einigen neuzeitlichen Grammatiken auf -minor endete [vlt. nach Diom. 355, 10?], nun aber üblicherweise als fehlend angesehen wird.
"keine Sprachentwicklung", "Beschränkung auf die literarischen Ausdrucksmöglichkeiten":
Nur weil die Grammatik (theoretisch) fixiert und unabänderlich ist, folgt nicht, dass es keine Sprachentwicklung gibt und die Ausdrucksmöglichkeiten beschränkt blieben/bleiben. Im Neulatein wurden und werden zahlreiche neue Begriffe gebildet, z. B. bomba atomica oder bomba nuclearis = Atombombe (Nuklearbombe), aeroplanum = Flugzeug und mit den lateinischen Prä- und Suffixen gab es auch zahlreiche Neubildungen, z. B. postpositio = Postposition, Nachwort, da praepositio = Präposition, Vorwort bzw. im weiteren Sinne Verhältniswort bei einigen fremden Sprachen nicht mehr passend schien.
"Darauf nimmt das Schlagwort von der „toten“ Sprache Bezug":
Das ist ebenfalls unbelegt und das "Schlagwort" nimmt wohl eher darauf bezug, dass es wie z. B. beim Gotischen keine Muttersprachler mehr gibt.
Von der mittellateinischen Literatur unterscheidet sich die neulateinische dadurch, dass sie sich strikt an den als klassisch betrachteten antiken Vorbildern orientiert, insbesondere am Schrifttum aus der Epoche der Goldenen Latinität. Den Wortschatz und die Syntax dieser Vorbilder erhoben die Humanisten zu einer verbindlichen Norm. Daher kennt das Neulatein im Unterschied zum Mittellatein keine Sprachentwicklung, sondern ist fixiert. Der Begriff „neulateinisch“ ist somit irreführend, denn es handelt sich nicht um ein „neues“ Latein, sondern um eine konsequente Rückkehr zu einer bestimmten Stufe der antiken Latinität. Dies bedeutet eine bewusste Beschränkung auf die literarischen Ausdrucksmöglichkeiten, die innerhalb der dadurch vorgegebenen Grenzen bestehen, und damit weitgehend auch auf Stoffe, die sich zur Darstellung in solchem Rahmen eignen. Darauf nimmt das Schlagwort von der „toten“ Sprache Bezug, einer Sprache, die sich nicht mehr fortentwickelt und neuen Bedürfnissen anpasst.
Was ihren Umfang und die Zahl der veröffentlichten Bücher betrifft, so übertrifft die neulateinische Literatur bis ins 18. Jahrhundert die Literaturen aller anderen europäischen Sprachen. 21.123 der rund 30.000 Wiegendrucke, also etwa 70 %, erschienen in lateinischer Sprache (zum Vergleich die nächstgrößeren Sprachen: 3303 auf Deutsch, 2433 auf Italienisch, 1782 auf Französisch, 571 auf Niederländisch, 437 auf Spanisch, 240 auf Englisch, 154 auf Hebräisch).[1] „Es sollte Jahrhunderte dauern, bis sich dieses Verhältnis ausglich und schließlich umkehrte.“[2]