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Olympische Sommerspiele 1940

Spiele der XII. Olympiade
ausgefallen
Berlin 1936
London 1944
Das offizielle Poster der Olympischen Sommerspiele 1940 wurde von Wada Sanzō gestaltet.

Die Olympischen Sommerspiele 1940 (offiziell Spiele der XII. Olympiade genannt) sollten ursprünglich vom 21. September bis zum 6. Oktober 1940 in Tokio stattfinden. Die japanische Hauptstadt hatte sich als erste Stadt außerhalb Europas und der Vereinigten Staaten erfolgreich um die Austragung Olympischer Spiele beworben und argumentierte dabei, dass die Spiele erst dann wirklich universal seien, wenn sie auch in Asien stattfinden könnten. Die Tokioter Bewerbung setzte neue Maßstäbe und forderte das Internationale Olympische Komitee (IOC) heraus, weil die Bewerbungskampagne nicht bloß auf die olympische Bewegung beschränkt blieb, sondern Japan für eine günstige Entscheidung auch diplomatische Kanäle nutzte. Die aggressive Kampagne der Japaner führte dazu, dass die Olympischen Sommerspiele 1940 nicht wie geplant auf der IOC-Session 1935, sondern erst auf der 1936 in Berlin stattfindenden Session vergeben wurden. In der Zwischenzeit war der anfangs kritisch eingestellte IOC-Präsident Henri de Baillet-Latour auf einer Japan-Reise von Tokio als Austragungsort überzeugt worden, Rom und London waren durch diplomatische Verhandlungen zum Rückzug ihrer Kandidaturen bewegt worden. Einziger Mitbewerber blieb Helsinki, gegen das sich Tokio in der Wahl durchsetzen konnte.

Die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele liefen schleppend an. In ihrem Verlauf kamen drei große Kontroversen auf: Die Nutzung des Stadions im Außenbezirk des Meiji-Schreins als Olympiastadion war umstritten, ebenso die Durchführung und mögliche Route des Fackellaufs sowie die Eröffnung der Spiele durch den Tennō, dessen Stimme mit einem Mikrofon übertragen werden sollte, was zu dieser Zeit als blasphemisch galt. Besonders der Streit um den Standort des Stadions verzögerte die Vorbereitungen und führte zu Kritik seitens des IOC. Als aufgrund des ausgreifenden Krieges in China Ressourcen zunehmend knapp wurden, entzog die japanische Regierung dem Organisationskomitee die Unterstützung.

Im Juli 1938 gab Tokio das Recht der Austragung offiziell an das IOC zurück. Als neuer Austragungsort wurde Helsinki bestimmt, wo die Spiele vom 20. Juli bis 4. August 1940 stattfinden sollten. Wegen des Zweiten Weltkrieges konnten die Spiele letztendlich nicht abgehalten werden. Erst 1948 in London fanden wieder Sommerspiele statt. Helsinki erhielt dann die Spiele 1952, in Tokio fanden sie schließlich 1964 statt. Bei diesen Sommerspielen hatten viele der Debatten um 1940 ihre Bedeutung verloren, hingegen wurden auch existierende Planungen aus dem ersten Anlauf genutzt.


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