Paul Otto Gustav Schmidt (* 23. Juni 1899 in Berlin; † 21. April 1970 in Gmund) war ein deutscher Dolmetscher. Von 1923 bis 1945 arbeitete er im Sprachendienst des Auswärtigen Amts unter den Außenministern Gustav Stresemann (1923–29), Julius Curtius (1929–31), Heinrich Brüning (1931–32), Konstantin Freiherr von Neurath (1932–38) und Joachim von Ribbentrop (1938–45).
In der Öffentlichkeit wurde er vor allem als „Hitlers Dolmetscher“ bekannt, obwohl er zuvor schon zehn Jahre für demokratische Reichsregierungen und davon sechs Jahre für den Friedensnobelpreisträger Stresemann tätig gewesen war. Bei den Nürnberger Prozessen wurde Schmidt mehrfach als Zeuge vernommen.
1949 veröffentlichte er seine Memoiren unter dem Titel Statist auf diplomatischer Bühne – Erlebnisse des Chefdolmetschers im Auswärtigen Amt mit den Staatsmännern Europas, das sich zu einem Bestseller entwickelte. Von 1952 bis 1967 war Schmidt Direktor des heute noch bestehenden Sprachen- und Dolmetscher-Instituts München.