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Planetare Grenzen

Visuelle Darstellung, in welchem Umfang die planetaren Grenzen ausgeschöpft oder überschritten sind, nach Richardson et al. (2023)[1]

Planetare Grenzen[2][3] (auch planetarische Grenzen[4][5][6] oder Belastungsgrenzen der Erde[7]; englisch planetary boundaries) sind ökologische Grenzen der Erde, deren Überschreitung die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit das Vorankommen der Menschheit gefährdet. Derzeit werden zumeist neun planetare Grenzen diskutiert, die einen sicheren Handlungsspielraum für die Menschheit festlegen sollen und von denen sechs überschritten sind.

Das Konzept der planetaren Grenzen reiht sich in die Zukunftsszenarien bezüglich der globalen Umweltveränderungen ein. Es wurde ursprünglich von einer 29-köpfigen Gruppe von Erdsystem- und Umweltwissenschaftlern unter Leitung von Johan Rockström (Stockholm Resilience Centre) entwickelt und 2009 erstmals veröffentlicht.[8][9] Zu den Verfassern gehören unter anderem Will Steffen (Australian National University), Hans-Joachim Schellnhuber (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) und der Nobelpreisträger Paul Crutzen.[10]

Das Konzept der planetaren Grenzen liegt auch dem Hauptgutachten des WBGU von 2011 mit dem Titel Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation zugrunde[11] und ist zur Grundlage des Konzepts der Planetary Health geworden.[12]

Zusammen mit dem gesellschaftlich notwendigen Fundament (social foundation)[13] bilden die planetaren Grenzen den Kern des von Kate Raworth um 2017 entwickelten Konzepts der Donut-Ökonomie. Rockström selbst erweiterte die planetaren Grenzen 2023 mit weiteren Autoren zu den sogenannten „Erdsystemgrenzen“ (earth-system boundaries), die sämtliche Kriterien für eine speziesübergreifende Generationen- und Klimagerechtigkeit umfassen sollen.[14]

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  2. Dieter Gerten, Hans Joachim Schellnhuber: Planetare Grenzen, globale Entwicklung. In: Udo E. Simonis et al. (Hrsg.): Jahrbuch Ökologie 2016. Hirzel, 2015, S. 11–19.
  3. Vier von neun „planetaren Grenzen“ bereits überschritten. Pressemitteilung, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung vom 16. Januar 2015.
  4. Christoph Streissler: Planetarische Grenzen – ein brauchbares Konzept? (PDF; 86 kB). Wirtschaft und Gesellschaft, 42. Jahrgang (2016), Heft 2, S. 325–338.
  5. Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU): Umweltgutachten 2012. Verantwortung in einer begrenzten Welt. (PDF; 6 MB). Juni 2012. S. 41 f.
  6. Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Hauptgutachten 2011. (PDF; 5 MB). 2. veränderte Auflage, ISBN 978-3-936191-38-7, Berlin 2011, S. 66, abgerufen am 19. Januar 2020.
  7. Ressourcen. Menschheit treibt Natur über Belastungsgrenzen. Der Spiegel vom 15. Januar 2015.
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  10. Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Planetarische Grenzen: Ein sicherer Handlungsraum für die Menschheit. Pressemitteilung vom 23. September 2009, abgerufen am 17. Februar 2013.
  11. Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Hauptgutachten 2011. (PDF; 5 MB). 2. veränderte Auflage, ISBN 978-3-936191-38-7, Berlin 2011, S. 34, abgerufen am 19. Januar 2020.
  12. Alessandro R. Demaio, Johan Rockström: Human and planetary health: towards a common language. (PDF; 420 kB). In: The Lancet. Band 386, Nr. 10007 (2015), S. 1917–2028.
  13. Jonathan Barth: Wirtschaftswachstum war gestern – Donut ist heute. In: Böll.de. 26. Juni 2018, abgerufen am 2. Februar 2021.
  14. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen rockstroem2023.

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