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Qumran

Khirbet Qumran (arabisch خربة قمران Chirbat Kumran, DMG Ḫirbat Qumrān), meist nur Qumran (hebräisch קומראן) genannt, ist eine archäologische Stätte im unter israelischer Verwaltung stehenden Westjordanland (Area C).[1] Sie liegt auf einer flachen Mergelterrasse nahe dem Nordwestufer des Toten Meeres.

Lage von Qumran in der westlichen Region des Toten Meeres

Bereits in der Eisenzeit bestand eine durch zahlreiche Keramikfunde nachgewiesene Siedlung. Nach ihrem Ende war das Mergelplateau von der hellenistischen Zeit bis zum Jüdischen Krieg wieder bewohnt. Man unterscheidet ein Hauptgebäude mit Turm und zwei Wirtschaftsbereiche westlich und südlich davon. Es gibt auch einen großen Friedhof mit über 1000 Bestattungen östlich der Siedlung.

Seit den Funden der Schriftrollen vom Toten Meer in der ersten von elf Felshöhlen der näheren Umgebung (1947) legte ein Team der École Biblique unter Leitung von Roland de Vaux die Ruinen von 1951 bis 1956 weitgehend frei. Der Ausgräber präsentierte ein Gesamtbild der Geschichte und des Alltags der Einwohner Qumrans, das Texte antiker Autoren (Plinius der Ältere, Flavius Josephus, Philon von Alexandria), einige in den 1950er und 1960er Jahren bereits erschlossene Texte, die in den benachbarten Höhlen deponiert worden waren, und ausgewählte Grabungsbefunde kombinierte. Es erlangte eine große Breitenwirkung. Aufgrund unzureichender Stratigraphie ist de Vaux’ Chronologie aus Sicht späterer Archäologen größtenteils unbegründet.

Erst in den späten 1980er Jahren entwickelte sich Qumran zu einer vielbesuchten Touristenattraktion, parallel zu der Diskussion um die verschleppte Publikation der Schriftrollen vom Toten Meer. Diese Kontroversen führten dazu, dass Qumran in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen wurde.[2]

2012 wurde Qumran von der Ständigen Delegation Palästinas auf der Tentativliste des UNESCO-Welterbes eingetragen.

Vorschlag einer Rekonstruktion der Anlage in hellenistisch-frührömischer Zeit (Schautafel im Nationalpark)
  1. Verwaltungseinheit Megilot in Judäa und Samaria.
  2. Jodi Magness: The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls, Grand Rapids 2003, S. 1f.

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