Regina Jonas, eigentlich Regine[1] Jonas (geboren 3. August 1902 in Berlin; ermordet 12. Oktober oder 12. Dezember 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine deutsche Rabbinerin und die erste Frau weltweit, die zum Rabbiner ordiniert wurde und in diesem religiösen Amt tätig war.[2] Sie predigte in den 1930er bis 1940er Jahren in mehreren Berliner Synagogen und war auch nach ihrer Deportation ins Ghetto Theresienstadt in Gefangenschaft dort tätig.
Ihr beruflicher Werdegang brachte Jonas in eine Position, die bis dahin ausschließlich Männern vorbehalten war. Das sorgte im deutschen Judentum der 1930er Jahre für intensive interne und öffentliche Auseinandersetzungen, die jedoch nur spärliche Spuren hinterlassen haben: Nach der Shoah war die Rabbinerin Jonas bis 1991 fast vergessen.
Von Jonas selbst existieren nur wenige Texte. Ihr Nachlass wurde Anfang der 1990er Jahre in einem ostdeutschen Archiv von der evangelischen Theologin Katharina von Kellenbach entdeckt und von der jüdischen Theologin Elisa Klapheck als Edition und Biografie zugänglich gemacht.[2][3] 2017 wurde überdies in der Israelischen Nationalbibliothek ein im Dezember 1938 von Regina Jonas an Martin Buber geschriebener Brief gefunden, in dem sie ihren Wunsch zu emigrieren äußert und ihn nach den Möglichkeiten, als Rabbinerin in Palästina zu wirken, fragt.