Unter Reichweite militärischer Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen versteht man jene Distanz zwischen Punkten der Erdoberfläche, die der Flugkörper maximal, aber sicher gesteuert zurücklegen kann. Bei Flugabwehrraketen bezieht sich die Reichweite hingegen auf eine Schrägdistanz mit ausreichender Trefferwahrscheinlichkeit.
Die meisten dieser Flugkörper sind als ballistische Raketen einzustufen, d. h. nach dem Brennschluss des Raketenmotors folgen sie einer ballistischen Flugbahn. Eine solche wird, im Gegensatz zur Antriebsphase, nur noch von der Erdanziehung und dem Luftwiderstand beeinflusst.
Bei Langstrecken- bzw. Interkontinentalraketen kann hingegen vor dem Ende der Flugbahn eine zweite Antriebsphase kommen, die zur Erhöhung der Zielgenauigkeit dienen soll. Ein erneutes Zünden des Antriebs ist jedoch nur bei Flüssigkeitsraketen möglich, nicht bei Feststoffraketen. Zu steuerbaren Gefechtsköpfen siehe Maneuverable reentry vehicle.