Reliefenergie, Reliefunterschied, relative Höhe oder relatives Relief sind Werte in der Geomorphologie, um die tatsächlichen (relativen) Höhenunterschiede verschiedener Geländeausschnitte – unabhängig von der absoluten Höhe über dem Meeresspiegel – miteinander zu vergleichen. Damit entsteht ein Maß für die potentielle Energie der Geländeformen für das gewählte Gebiet. Es gibt zwei klassische Verfahren:
Die Verwendung eines statischen Rasters ist wenig sinnvoll, weil dabei zwangsläufig Zellen entstehen, bei denen der höchste oder tiefste Punkt an einem Hang liegt, während die tatsächlichen Gipfel oder Senken bereits in der benachbarten Zelle liegen. Dies wird bei modernen, computergestützten Berechnungen mit der sogenannten „moving window“-Technik vermieden, bei der die (gleich großen) Rasterzellen den tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden (siehe Abbildung Beispiel Harz). Trotz allem sind die Werte bei diesem Verfahren aufgrund der Reduktion aller Zwischenhöhen ungeeignet, um quantitative Vergleiche verschiedener Gebirge anzustellen (zwei Gebirge mit einer identischen Reliefenergie können grundverschiedene Geländeformen, Hangneigungen und unterschiedlich viele Gipfel aufweisen). Daher wird die Reliefenergie häufig nur qualitativ im Sinne kategorialer Begriffe (gering, mäßig, stark, steil, schroff u. ä.) oder zur groben Reliefklassifikation der Gebirgstypen verwendet.