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Rezeption persischer Literatur im deutschsprachigen Raum
Die Rezeption persischer Literatur im deutschsprachigen Raum ist für die Literatur von großer Bedeutung. Dies betrifft die Kenntnis der Weltanschauung persischer Dichter sowie ihrer poetischen Verfahren.
Der späte Johann Wolfgang von Goethe zum Beispiel erkannte und schätzte die skeptische Beweglichkeit, die in der persischen Dichtung zum Ausdruck kommt. Fast zweihundert Jahre zuvor, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, gab es erste Übersetzungen persischer Literatur ins Deutsche, anfangs mit Französisch als Mittlersprache.[1] Als Joseph von Hammer-Purgstall 1799 in Istanbul mit seinen berühmten Lyrik-Übersetzungen begann, war Persisch übersetzerisch noch kaum erschlossen.[2]
Neben reinen Übersetzungen werden gelegentlich zweisprachige Ausgaben erarbeitet. Als die erste gilt die Teilausgabe von NezāmisSieben Schönheiten (um 1200), die Franz Erdmann 1843 in Kasan (Tatarstan, Russland)[3] publizierte[4] und deren 2. Auflage im Jahr darauf auch in Berlin erschien.[5]
Persische Literatur wird seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts auch unmittelbar durch Autoren mit persischer Muttersprache rezipiert, die im deutschsprachigen Raum leben und publizieren.
↑Paris ist ein altes Zentrum iranistischer Forschung und auch heute eines der wichtigsten Zentren iranischer Exilkultur. Vgl. Michael Stausberg: Die Religion Zarathushtras. Geschichte – Gegenwart – Rituale. Band 2, Stuttgart: Kohlhammer, 2002, ISBN 3-17-017119-4, S. 328. Zwischen 1800 und 1900 wurden in Frankreich 2004 Monografien und 475 Artikel zu persischer Dichtung veröffentlicht, im deutschsprachigen Raum 58 Monografien und 5 Artikel. Vgl. Kambiz Djalali: Das Fremde ist dem Eigenen zu Eigen. Die klassische persische Dichtung im deutsch-französischen Raum des 19. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 2014, ISBN 978-3-8260-5159-3, S. 468.
↑Stefan Weidner: Poetische Inventur des Orients. Nachwort in: Hafis: Der Diwan. Aus dem Persischen von Joseph von Hammer-Purgstall. München: Süddeutsche Zeitung (Schriftenreihe Bibliotheca Anna Amalia), ISBN 3-86615-415-1, 2007, S. 973–987.
↑In diesem Zentrum russischer Orientalistik war 1826 ein durchreisender Gelehrter mit persischen Wurzeln für eine Stelle an der Universität gewonnen worden, vgl. David Schimmelpenninck van der Oye: Mirza Kazem-Bek and the Kazan School of Russian Orientology. In: Comparative Studies of South Asia, Africa and the Middle East, Volume 28, Number 3, 2008, S. 443–458, S. 452–453.
↑Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Schatzkammer.