Rocker bezeichnet im deutschsprachigen Raum die Mitglieder einer ursprünglich aus den USA stammenden, motorradfahrenden Subkultur, die sich oft in Motorradclubs, sogenannten Motorcycle Clubs (kurz MCs), organisieren. Auch Motorradfahrer, die nicht in Clubs organisiert sind, werden gelegentlich der Szene zugerechnet und als Freebiker (englisch ‚freie Motorrad-Fahrer‘) bezeichnet.
In Abgrenzung zu anderen Motorradfahrern stellt das Motorradfahren für Rocker Teil eines gesamten Lebensstils dar, der sich meist ostentativ von bürgerlichen Normen und gesellschaftlichen Regeln abgrenzt. Die Abgrenzung geschieht unter anderem durch entsprechendes Auftreten, wie zum Beispiel das Tragen von Leder- bzw. Jeanswesten, den sogenannten Kutten, mit auffälligen Kennzeichnungen in Clubfarben (Colors), Tätowierungen und der Verwendung von (teilweise provozierenden) Symbolen.
Oft werden von überzeugten Rockern besonders modifizierte Motorräder gefahren (sogenannte Custombikes, speziell Chopper).
Das Rockermilieu war erster Schwerpunkt des Lagebildes des Bundeskriminalamtes zur Organisierten Kriminalität 2019. Individuell genannt werden dabei Hells Angels, Bandidos, Gremium MC und Red Devils MC. Von anderen Subtypen der Organisierten Kriminalität unterscheiden sich die Rocker insbesondere durch eine hohe Bereitschaft zur Gewaltkriminalität.[1]