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Rotfigurige Vasenmalerei

Prozession von Männern, Schale des Triptolemos-Malers um 480 v. Chr.
Die Hochzeit der Thetis und des Peleus, Pyxis des Hochzeits-Malers, um 470/60 v. Chr.

Die Rotfigurige Vasenmalerei (auch Rotfigurige Keramik, Rotfiguriger Stil) ist einer der bedeutendsten Stile der figürlichen griechischen Vasenmalerei. Sie wurde um 530 v. Chr. in Athen entwickelt und war bis zum Ende des 3. vorchristlichen Jahrhunderts in Gebrauch. Sie löste im Verlauf weniger Jahrzehnte die zuvor vorherrschende Schwarzfigurige Vasenmalerei ab. Ihren modernen Namen erhielt sie aufgrund der figürlichen Darstellungen in roter Farbe auf schwarzem Grund, die sie gegenüber der älteren Gestaltungsweise des schwarzfigurigen Stils mit schwarzen Figuren vor rotem Hintergrund absetzt. Bedeutendste Produktionsgebiete waren neben Attika unteritalisch-griechische Werkstätten. Außerdem wurde der rotfigurige Stil in anderen Gebieten Griechenlands übernommen. Eine bedeutende Produktionsstätte außerhalb des griechischen Kulturraums war Etrurien.

Attische Vasen rotfigurigen Stils wurden nach ganz Griechenland und auch darüber hinaus exportiert und beherrschten für lange Zeit den Markt für Feinkeramik. Nur wenige Produktionsstätten konnten sich mit der Innovationskraft, der Qualität und auch der Produktionskapazität Athens messen. Allein von den in Athen produzierten rotfigurigen Vasen sind heute noch weit über 40.000 Exemplare ganz oder in Fragmenten erhalten. Auch aus der zweiten bedeutenden Produktionsstätte, Unteritalien, sind über 20.000 Vasen und Fragmente überliefert. Seit den Studien von John D. Beazley und Arthur D. Trendall, beginnend im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, ist die Erforschung dieser Kunstgattung weit fortgeschritten. Viele Vasen können bestimmten Künstlern oder Künstlergruppen zugeordnet werden. Die Bilderwelten der Vasen sind für Untersuchungen zur Kulturgeschichte, zu Alltagsleben, Ikonografie und Mythologie der griechischen Antike unentbehrlich.


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