Das S1-Netz war ein Kommunikationsnetz in der Deutschen Demokratischen Republik. S1 ist die Abkürzung für „Sondernetz 1“. Die offizielle Bezeichnung für das Netz lautete „Integriertes Stabsnetz der Partei- und Staatsführung der DDR und der bewaffneten Organe“. Im Sprachgebrauch der NVA wurde es als „Stabsnetz“ bezeichnet.
Es wurde auf der Grundlage eines Beschlusses des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vom 16. Dezember 1977 in Verantwortung des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) errichtet und ersetzte nach seiner Inbetriebnahme auch das alte Stabsnetz der NVA. Es war ein rechnergestütztes Netz, in dem alle Bedarfsträger entsprechend der offiziellen Bezeichnung des Netzes mitgewirkt, mitgearbeitet und anteilig bezahlt haben. Für die Hauptnachrichtenzentrale des Ministeriums für Nationale Verteidigung (siehe nebenstehendes Schema „Wostok“) war die Nachrichtenzentrale 2 (siehe im nebenstehenden Schema "SBZ 2") dieses Netzes ein wichtiger Partner bei der fernmeldetechnischen Sicherstellung des MfNV. Das Netz war ein Selbstwähl-Fernsprechnetz und gestattete die Fernschreib- und Datenübertragung.