Die Sahelzone (der Sahel) in Afrika ist die in Ost-West-Richtung langgestreckte semiaride Übergangszone zwischen der Wüste Sahara im Norden und der Trockensavanne im Süden. Bis auf einen kleinen Teil in Ostafrika liegt der Sahel in der Großlandschaft Sudan, die auch die Feuchtsavanne umfasst.
Im Sahel gibt es in Abständen von meist nur wenigen Jahren schwerwiegende Dürren, die zu Hungersnöten führen. Im Jahr 2007 kam es hingegen zu Überschwemmungen in weiten Teilen der Sahelzone, die Millionen Menschen obdachlos machten.[1]
Das (im Vergleich) reichste Land der Sahelzone ist der Sudan mit einem nominalen Pro-Kopf-Einkommen von 1428 $ pro Jahr (2017), die beiden ärmsten sind Burkina Faso (664 $, 2017) und Niger (440 $, 2017).
Die Sahelzone befindet sich seit ca. 2005 in einer Krise. Die Krise hat ihren Ursprung in der Gewalt, die 2005 in Mauretanien begann, als Extremisten als Reaktion auf die Festnahme führender Islamisten 15 Soldaten töteten. Diese Gewalt breitete sich rasch nach Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad aus, wo Terrorgruppen wie al-Qaida und der Islamische Staat (IS) zunehmend an Einfluss gewannen.[2]
Trotz der Entsendung westlicher Truppen, vor allem im Rahmen französischer Antiterrormissionen, blieb der Erfolg aus, und viele westliche Kräfte mussten abziehen. Dies führte zu einem Rückgang des Ansehens des Westens in der Region, während Länder wie Mali und Burkina Faso zunehmend auf russische Söldner zurückgreifen.[3]
Laut dem Global Terrorism Index starben im Jahr 2023 47 % aller Terrorismusopfer weltweit in der Sahelzone, was die Region zum Hauptschauplatz des globalen Dschihad macht. Die anhaltende Gewalt, gepaart mit schlechter Regierungsführung und dem Klimawandel, schafft ein gefährliches Umfeld für die Bevölkerung.[4]