Schlacht am Little Bighorn | |||||||||||||||||
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Teil von: Großer Sioux Krieg 1876 | |||||||||||||||||
![]() The Custer Fight, Charles M. Russell (1903) | |||||||||||||||||
Datum | 25. Juni bis 26. Juni 1876 | ||||||||||||||||
Ort | Little Bighorn River, Montana, USA | ||||||||||||||||
Ausgang | Sieg der verbündeten Indianervölker | ||||||||||||||||
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In der Schlacht am Little Bighorn[Anm 1] wurden im Sommer des Jahres 1876 fünf Kompanien des 7. US-Kavallerie-Regiments unter dem Kommando von George Armstrong Custer von Stammeskriegern der Lakota- und Dakota-Sioux, Arapaho und Cheyenne am Little Bighorn River im heutigen Bundesstaat Montana in den Hügeln östlich des Flusstals eingekesselt und vernichtet.
Die Schlacht fand im Rahmen von Auseinandersetzungen um Landnutzungs- und Siedlungsrechte zwischen der weißen Mehrheitsbevölkerung und den letzten frei lebenden Indianerstämmen Nordamerikas (Native Americans) statt.[2] Es war einer der wenigen größeren Erfolge der Prärieindianer in ihrem Überlebenskampf gegen die trotz ihrer damaligen Defizite weit überlegenen US-Landstreitkräfte. Die Niederlage Custers ist maßgeblich seiner unzureichenden Vorfeldaufklärung und falschen Lageeinschätzung zuzuschreiben. Auch die Aufteilung seines Regiments in kleinere, weit auseinandergezogene Abteilungen unmittelbar vor Aufeinandertreffen mit den Indianern schwächte dessen Kampfkraft. Die Vernichtung dieser fünf Kompanien hatte für den Operationsverlauf im Feldzug von 1876 keine nennenswerten Auswirkungen. Dennoch erregt diese Schlacht bis auf den heutigen Tag eine ihre militärische Bedeutung weit übersteigende Aufmerksamkeit.
Custer wurde durch seinen mythenumwobenen Schlachtentod zu einer der Ikonen der amerikanischen Populärkultur. Besonders seine Witwe Elizabeth arbeitete für den Rest ihres Lebens unermüdlich daran, das umstrittene Vermächtnis ihres Mannes wieder ins Reine zu bringen. In der Zeit danach wurden auch die daran beteiligten Soldaten zu tragischen Helden der jüngeren amerikanischen Geschichte verklärt und die Niederlage zum heroischen Kampf bis zum unvermeidlichen Ende, „Custers letztem Gefecht“ erhöht. Die Schlacht und insbesondere die Handlungsweise Custers wurden zudem von Historikern ausgiebig untersucht und analysiert.[3]
Die Niederlage Custers markiert den Höhepunkt der Indianerkriege und steht als Symbol für die Legende des Wilden Westens. Die Geschehnisse am Little Bighorn waren auch ein Fanal für die sonst weitgehend unbeachtet vor sich gehende Vernichtung einer vielfältigen Nomadenkultur und Lebensart. In weiterer Folge bedeutete sie das Ende der Eigenständigkeit der Ureinwohner Nordamerikas. Auf US-amerikanischer Seite wurde die Niederlage in mehr als 50 Hollywood-Filmen zur unendlichen Märtyrer-Saga und wird bis heute für revisionistische Propaganda missbraucht. Archäologische Untersuchungen des Schlachtfelds und die Auswertung der Aussagen von Augenzeugen rücken die damaligen Ereignisse aber in ein neues Licht. Custer ist heute bei den meisten als Integrationsfigur für ein multiethnisches Amerika ungeeignet, da er zu sehr mit dem Ruch des Indianerschlächters behaftet ist. Das Little Bighorn Battlefield National Monument ehrt heute alle am Kampf Beteiligten.
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