Our website is made possible by displaying online advertisements to our visitors.
Please consider supporting us by disabling your ad blocker.

Responsive image


Schrot und Korn

Der Ausdruck Schrot und Korn ist ein Begriff aus der Numismatik.

Der Begriff Schrot steht für das Gesamt- oder Raugewicht einer edelmetallhaltigen Münze, einschließlich der nicht edelmetallischen Anteile,[1] und Korn für den Edelmetall- oder Feingehalt der Münze,[2] der früher für den Münzwert bedeutend war.

1/24 Thaler, Fürstentum Lüneburg, Christian der Ältere 1628 nach Ende der Kipperzeit (Welter 973), Rs.-Umschrift: NACH•R[echtem]•SCHROT•V[nd]•K[orn]
1/24 Thaler, Fürstentum Lüneburg, Christian der Ältere 1628 nach Ende der Kipperzeit (Welter 973), Rs.-Umschrift: NACH•R[echtem]•SCHROT•V[nd]•K[orn]
1/24 Thaler, Fürstentum Lüneburg, Christian der Ältere 1628 nach Ende der Kipperzeit (Welter 973), Rs.-Umschrift: NACH•R[echtem]•SCHROT•V[nd]•K[orn]

Etwa bis zum Ersten Weltkrieg entsprach der Edelmetallgehalt zumindest in der Theorie dem aufgeprägten Wert der Münze (Kurantmünze). In der Praxis wurde jedoch schon früh versucht, den Edelmetallgehalt zu reduzieren und das so gewonnene Edelmetall anderweitig, etwa für die Prägung weiterer Münzen, zu verwenden (Scheidemünze, eine Münze, die „nicht ihr Material wert ist“). Die hierfür notwendigen Techniken wurden beispielsweise während der Kipper- und Wipperinflation (1618 bis 1623) entwickelt und angewendet. Sämtliche Münzpächter der Kippermünzstätten, die kurze Dauer ihrer Pacht voraussehend, beeilten sich, die größtmöglichen Vorteile aufs Schleunigste zu erlangen, ohne sich auch nur entfernt um Schrot und Korn ihrer Münzen zu kümmern.

„Von echtem (oder nach altem) Schrot und Korn“ ist also: „Das wert, was daraufsteht“.

  1. Friedrich Frhr. v. Schrötter: Wörterbuch der Münzkunde. Zweite, unveränderte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1970, S. 549.
  2. ebd. S. 191.

Previous Page Next Page








Responsive image

Responsive image