Die Schule von Salerno (lateinischSchola Medica Salernitana; deutsch auch Medizinschule von Salerno, Medizinschule von Salern, Ärzteschule von Salerno und Schule von Salern sowie Salernitaner Schule) war eine im 10. Jahrhundert entstandene, Theorie und Praxis vereinigende medizinische Lehr- und Forschungsanstalt in der süditalienischen Stadt Salerno. Sie gilt als eine der ältesten Universitäten Europas.[1] Dort entstand im 11. Jahrhundert eine eigenständige abendländische Medizin.[2] Ihre Blütezeit hatte die Medizinschule von Salerno und damit die Salernische Heilkunde etwa von 1100 bis 1180.[3] Im 13. Jahrhundert war sie als einzige Medizinschule im Königreich durch Friedrich II. offiziell anerkannt.[4] Aus der Schule von Salerno ging die von etwa 1150 bis 1300 bestehende scholastische Medizin[5][6] hervor.[7]
↑Bernhard D. Haage, Wolfgang Wegner: Salerno, Medizinschule von. 2005, S. 1281 („Die Medizinschule von Salerno ist die erste Universität des europäischen Mittelalter“).
↑Gerhard Baader: Die Anfänge der medizinischen Ausbildung im Abendland bis 1100. In: La scuola nell’occidente latino dell’alto medioevo. Spoleto 1972 (= Settimane di studio del centro italiano di studi sull’alto medioevo. Band 19,2), S. 669–742, hier: S. 706.
↑Carl Hans Sasse: Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle (= Bücherei des Augenarztes. Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 56.
↑Paul Oskar Kristeller: The School of Salerno. 1945, S. 169–175.
↑Vgl. Jole Agrimi, Chiara Crisciani: Edocere medicos. Medicina scolastica nei secoli XIII–XV (= Istituro italiano per gli studi filosofici. Hippocratica civitas. Band 2). Neapel 1988.
↑Vgl. auch Heinrich Schipperges: Die Moderne Medizin im Spiegel der Geschichte. Stuttgart 1970, S. 150–165 (Scholastische Heilkunde. Tradition im Aufbau und Abbruch).
↑Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 18–19 (Das hohe Mittelalter).