Seebälle oder Meerbälle (Pillae marinae) sind meist runde, faserig-filzige Gebilde, die weltweit an Stränden zu finden sind, wo sie besonders nach Frühjahrs- und Herbststürmen massenhaft auftreten können. Sie bilden sich aus dem durch die Wasserbewegung herausgerissenen Rhizomgeflecht von Seegras, dessen Fasern auf dem Sandboden durch Wellen und Strömungen hin und her bewegt werden und so kugelig miteinander verfilzen. An Mittelmeerstränden findet man häufig eigroße Seebälle aus den abgestorbenen Pflanzenteilen des Neptungrases, die deshalb auch als Neptunbälle bezeichnet werden. Während im Mittelmeer Posidonia oceanica die Hauptquelle bildet, werden im Asowschen Meer Seebälle von Zostera marina gebildet.[1]
Seebälle können je nach Umständen und vorkommender Seegras-Art sehr unterschiedlich groß sein – meist zwischen Münz- und Tennisballgröße. In Edgartown, Massachusetts wurde ein länglicher sea ball von rund 45 Zentimetern Durchmesser gefunden.
Bruno Schröder unterscheidet unechte Seebälle, die aus abgestorbenem Pflanzenmaterial bestehen und nicht weiter wachsen und die heute meistens mit dem Begriff Seeball gemeint sind, von echten Seebällen wie der Aegagropila linnaei, die trotz der Ballform lebende Organismen sind.[2]
Bei Untersuchungen der Bälle fand eine Meeresbiologin von der Universität Barcelona, dass sie inzwischen zahlreiche Plastikteile in sich tragen. Durch diese Eigenschaft transportieren sie jährlich schätzungsweise 900 Millionen Plastikteilchen aus dem Meer an den Strand.[3]
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