Ein Silbengelenk (auch ambisyllabischer oder ambisilbischer Konsonant) ist ein Konsonant, der phonologisch zu zwei aufeinanderfolgenden Silben gehört. Schriftlich werden Silbengelenke meist durch Verdopplung der entsprechenden Konsonantgrapheme dargestellt, wie z. B. in Schlitten, Kasse oder Roggen, da im deutschen Schriftsystem ein Buchstabe immer nur einer Silbe angehören kann, niemals zweien. Grund für die Buchstabenverdopplung ist hier also die Darstellung eines Silbengelenks, nicht – wie fälschlicherweise oft behauptet – die Markierung des vorangehenden Vokalgraphems als kurzen Vokal. Sonderfälle bei der Schreibung sind die Phoneme [ŋ], [t͡s] und [k], deren entsprechende Grapheme bei Silbengelenken nicht verdoppelt, sondern als ⟨ng⟩, ⟨tz⟩ bzw. ⟨ck⟩ dargestellt werden. Ebenfalls nicht verdoppelt werden Mehrgraphe, wie ⟨sch⟩ und ⟨ch⟩.[1]
In die Germanistik eingeführt wurde der Begriff Silbengelenk von Peter Eisenberg, das Konzept geht jedoch bereits auf Theo Vennemann zurück.[2]