Das Sonnensegel, auch Lichtsegel, Photonensegel oder Solarsegel genannt, ist ein Konzept, bei dem der Strahlungsdruck des Sonnenlichtes zum Antrieb von Raumsonden genutzt werden soll (englisch solar-sail propulsion, SSP). Ähnliche Ideen hatten in den 1920er Jahren schon der deutsche Ingenieur Hermann Oberth (1923)[1] und der russische Raumfahrtpionier Konstantin Ziolkowski (1924).[2] Der Begriff des Sonnensegelns (englisch „solar sailing“) wurde erst später von Richard Garwin (1958) geprägt. Die ersten Ideen zu diesem Konzept stammen von Johannes Kepler, als er den Strahlungsdruck als Grund für die Ausrichtung des Kometenschweifs postulierte.[3]
Die durch ein Sonnensegel mögliche Beschleunigung ist im Vergleich zu anderen Antrieben sehr gering. Daher sehen Konzepte zur Nutzung von Sonnensegeln Missionsdauern von vielen Jahren vor. Die technologische Herausforderung besteht darin, Folien im Weltraum zu entfalten und zu manövrieren, die sehr leicht und sehr groß sind. Während die NASA die Entwicklung vorübergehend einstellte,[4] testete Japan 2010 den IKAROS erfolgreich.