Stefan Weinfurter (* 24. Juni 1945 in Prachatitz, Tschechoslowakei; † 27. August 2018 in Mainz) war ein deutscher Historiker, der die Geschichte des frühen und hohen Mittelalters erforschte.
Weinfurter bekleidete Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte an den Universitäten Eichstätt (1982–1987), Mainz (1987–1994), München (1994–1999) und Heidelberg (1999–2013). Seine Bücher, etwa über die beiden heiligen Kaiser des Mittelalters, Karl den Großen und Heinrich II., über das Reich im Mittelalter oder über Kaiser Heinrichs IV. Gang nach Canossa, haben weite Verbreitung gefunden. Er führte den Begriff der „Ordnungskonfigurationen“, der das Mit- und Gegeneinander mittelalterlicher Ordnungen beschreibt, in die mediävistische Diskussion ein. Ab den 1990er Jahren war er mit Bernd Schneidmüller an nahezu allen großen Mittelalterausstellungen in Deutschland federführend beteiligt. Als Herausgeber der wissenschaftlichen Begleitbände zur rheinland-pfälzischen Landesausstellung „Das Reich der Salier 1024-1125“ in Speyer 1992 und durch zahlreiche weitere Veröffentlichungen erwies sich Weinfurter als einer der besten Kenner der Epoche der salischen Kaiser.