Die Taboriten (tschechisch: táboriti) gehörten, wie die Orebiten, zum radikalen und besonders militanten Flügel der Hussiten.
1420 gründeten sie mit etwa 4000 Anhängern in Südböhmen die Stadt Tábor. Sie wollten dort nach dem Vorbild der christlichen Urgemeinde leben. Die Taboriten verwarfen Zeremoniell, Priesteramt und -gewänder sowie den Dienst an Reliquien und Bildern, die Heiligenverehrung, den Eid, das Seelenamt, das Fasten und einige der Sakramente wie die Beichte, aber nicht die Taufe und das Abendmahl. Anders als die Orebiten lehnten sie Kontakte zur römisch-katholischen Kirche nicht vollständig ab.